Kunstfelswand mit Pflanzenbecken
Künstliche Felswände sind aus Wellnessanlagen, Freizeitparks oder zoologischen Gärten bekannt. Eine kleinere Version lässt sich mit wenig Zeit- und Kostenaufwand für den eigenen Garten bauen.
In diesem Beispiel einer Kunstfelsenwand wurden Sitzflächen, ein kleiner Tisch und mehrere Pflanzbecken integriert. Neben den optischen und funktionellen Vorteilen verbessert sich dadurch die Standfestigkeit der Wand. Diese Felswand hat trotz der Leichtbauweise bereits einen Sturm ohne jeglichen Schaden überstanden.
Die Bauzeit betrug nur wenige Tage. Statt der hier gezeigten Spezialplatten können auch einfache Styropor Dämmplatten verwendet werden. Sie müssen während der Bauphase ausreichend mit Montageschaum verbunden und stabilisiert werden. Mit jedem Baufortschritt wird die Kunstfelswand stabiler und hält am Ende auch höheren Belastungen durch Sturm stand.
Das Grundgerüst wird aus Styropor erstellt. In diesem Fall wurden Reste aus Styroporprofilen verwendet. Sie lassen sich über eine gelenkige Nut/Feder Verbindung zusammenstecken. Eine Alternative sind normale Styropor Dämmplatten die durch Montageschaum oder anderen Maßnahmen zunächst provisorisch verbunden werden. Im Anfangsstadium ist das Bauwerk noch sehr instabil und muss zusätzlich gestützt werden. Diese Bauphase sollten sie nur bei weitgehender Windstille ausführen.
Durch weitere Lagen nimmt die Felswand zunehmend Gestalt an. Die unregelmässig Oberfläche wird aus schmalen Styroporteile erzeugt. Diese werden mit dem Teppichmesser zugeschnitten und in horizontaler Ausrichtung angeheftet.
Wenn die gewünschte Wandstärke erreicht ist, wird die Aussenkontur mit einem Marker angezeichnet und mit einer Handsäge zugeschnitten.
Abschliessend wird der Grundkörper mit Armierungsgittergewebe überzogen. Die Bahnen werden mit Kunststoffnägeln in den Vertiefungen fixiert. Das Gittergewebe bildet die Haftbrücke für den Mörtel und sorgt für einen fließenden Übergang zwischen den Höhen und Tiefen der Styroporstücke.
Die erste Mörtelschicht wird grob mit der Kelle aufgetragen. Der Mörtel muss breiartig und nass sein, damit er an den senkrechten Flächen anhaftet. Es lässt sich beim ersten Mörtelauftrag nicht vermeiden, dass das Armierunggitter nicht an jeder Stelle überdeckt wird. Das ist auch nicht notwendig. Die Lücken werden durch die nachfolgende Beschichtung geschlossen.
Mit der nächsten Schicht wird das Armierungsgewebe vollständig überdeckt und die Felsoptik wirkt bereits realistischer. Der Mörtelauftrag wird mit einen großen Flachpinsel oder Quast in Längsrichtung verstrichen. Den Pinsel zwischendurch nässen.
Nach dem groben Abbinden der zweiten Mörtelschicht wird diese mit der Grundierung vorbereitet. Farbschattierung aus Abtönfarbe sorgen für eine realistischere Optik. Die Abtönfarbe wird verdünnt und aufgesprüht. Dazu kann man eine Gartenspritze (Drucksprüher) oder eine elektrische Farbspritzpistole verwenden. Anschliessend wird die Fläche mit dem dem Topcoat eingestrichen und stückweise besandet. Der Pulversand wird von oben nach unten gegen die Wand geworfen. Durch die Steilheit der Wand muss dieser Prozess eventuell ein zweites Mal wiederholt werden.
Diese Kunstfelswand mit Sitzgelegenheit und Pflanzenbecken war nach ca. 4 Tagen fertiggestellt. Die tägliche Arbeitszeit lag bei 2-4 Stunden. Verbraucht wurden neben den Styroporplatten ca. 10 Sack Putzmörtel und 3 Sack Klebe- und Gewebspachtel bzw. flexibler Fliesenkleber. Der Verbrauch an Gittergewebe betrug ca. 15-20 qm. Grundierung ca. 3 Liter und Topcoat 4 Liter. 3 kleine Flaschen Abtönfarbe und ca 25 kg Granit Pulversand.
Abmessungen ca. 5 m x 2m. Wandstärke 10-15 cm, Gesamttiefe ca. 1,50 m.
Die Rückseite wurde nicht bearbeitet, da diese durch den Sichtschutzzaun nicht einsehbar ist.
Da der Teich und die anderen Gartenobjekte eine sandfarbene Oberfläche haben, wurde die Kunstfelsenwand nachträglich optisch angepasst. Dies ist ohne weiteres möglich, denn die Besandung deckt die vorherige Farbe vollständig ab.