Vorgehensweise bei der Mörtelbeschichtung des Beckens - Eine GARTENLAGUNE selber bauen

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Vorgehensweise bei der Mörtelbeschichtung des Beckens

Mörtel ist eine fester aber spröder Werkstoff. Für die Verwendung als dünnwandige Teichfolienbeschichtung benötigt der Mörtel eine Modifizierung und Armierung um ausreichend tragfähig zu sein. Für die Beschichtung der Gartenlagune wird das Prinzip der „textilen Bewehrung“ im angewendet.  Die Mörtelschicht wird auf einem Membranvlies mit einer Gittermatte aufgetragen. Die Membrane als Trägermaterial hat mehrere Funktionen. Sie entkoppelt die harte Beschichtung von der flexiblen, dehnbaren Teichfolie und versiegelt die Unterseite durch eine aufkaschierte PE-Folie. Die flauschige Deckseite der Membrane verklebt sich mit dem Mörtel. Als  Armierung wird auf dem Membranvlies eine alkaliresistente Gittermatte aufgelegt. Das Gittergewebe nimmt die Druckkräfte auf und erhöht so die Stabilität. Im Gegensatz zu einer metallischen Armierung braucht eine textile Bewehrung keine deutliche Betonüberdeckung als Korrosionsschutz. Das Gewebe kann nicht oxidieren und ist Chlorsalzen gegenüber ebenfalls unempfindlich. Daher ist die Mörtelbeschichtung in dieser Form auch für gechlortes Poolwasser geeignet.

Die Folienbeschichtung wird in mehreren Arbeitsschritten aufgebaut. Die endgültige Wandstärke ergibt sich aus der Summe der einzelnen Schichten. Das klingt zunächst kompliziert, erweist sich aber in der praktischen Handhabung als sehr einfach. Zudem hat diese Bauweise eine Reihe von Vorteilen:
  • Durch den schichtweisen Aufbau lässt sich die Gesamtdicke gut kontrollieren.
  • Durch weniger Mörtel sinkt die alkalische Wasserbelastung
  • „Fehlerhafte“ Stellen sind leicht zu reparieren.
  • Die Schichtdicke lässt sich gezielt auf die Beanspruchung abstimmen.

Der Rohbau
Kunstfelsbeschichtung-1
Das Membranvlies wird auf der Folie ausgelegt und überlappt an den Rändern um 5 cm. Die flauschige Seite ist aussen. Darauf wird das Gittergewebe gelegt, welches ebenfalls an den Rändern 5 cm überlappt. Damit diese Unterlage nicht durch das Gewicht des Mörtels abrutscht, werden die Bahnen am Teichrand mit Pflastersteinen oder Erdnägeln provisorisch befestigt. Der Zementmörtel wird entsprechend dem Rezepturvorschlag angesetzt und mit einem Rührgerät vermischt. Anschliessend Wasser immer nur in kleinen Mengen zugeben. Der Mörtel wird schon durch das Anrühren zunehmend weicher. Ein Spritzer Spülmittel verbessert die Geschmeidigkeit deutlich. Im Endstadium muss der Mörtel eine Konsistenz wie eine nassfeuchte Spachtelmasse haben. Durch die Nässe verklebt er sich besser mit dem Membranvlies. Mit der Kelle werden die Mörtelbatzen aufgeworfen und als Schicht gleichmässig verteilt, bis die Unterlage vollständig bedeckt ist.

Kunstfelsbeschichtung-Zahnprofil
Wenn der angesetzte Mörtel verarbeitet ist, wird die Oberfläche mit der Zahnkelle kreuzweise durchgekämmt. Es müssen keine tiefen Rillen entstehen. Es geht nur darum eine rauhe Oberfläche für die nachfolgende Schicht zu bilden. Durch die dreidimensionale Struktur verketten sich die beiden Schichten und die Gefahr von Abplatzungen wird weitgehend verhindert. Die Grundschicht sollte ca. 2 Tage aushärten, damit sie ausreichend stabil wird. Bei Sonneneinstrahlung ist es hilfreich, den Mörtel während dieser Zeit gelegentlich mit einer Druck- Gartenspritze anzufeuchten damit der Zement besser ausreagieren kann.
Kunstfelsbeschichtung-zweite Schicht
Die Grundschicht hat nach 2-3 Tagen genügend Eigenstabilität, sodass die provisorische Befestigung am Teichrand entfernt werden kann. Die zweite Mörtelschicht wird aufgetragen.  Wieder wird abschnittsweise vorgegangen. Es empfielt sich die Tragschicht vor dem Auftragen des frischen Mörtels mit Zemtschlämme (Wasser/Zementgemisch) anzufeuchten. Dadurch verkleben die Schichten besser miteinander. Die Zementschlämme darf aber nicht antrocknen, sonst passiert das Gegenteil. Deshalb immer nur kleinere Flächen bearbeiten.
Es ist sinnvoll zunächst mit den schrägen Wandflächen zu beginnen und zuletzt die Bodenflächen zu beschichten. So umgeht man die Gefahr in den frischen Mörtel zu treten.  Zunächst wird mit der Glattkelle vorgearbeitet. Anschliessend muss der Mörtel etwas anziehen.
Kunstfelsbeschichtung schlichten
Der gesamte Schichtaufbau unterteilt sich in einzelne Etappen von jeweils wenigen Quadratmetern. Nach jeder Etappe wird der Bereich mit einem nassen Quast horizontal glattgezogen. Die feinen horizontalen Linien findet man auch in einer natürlichen Steinschicht und sie werden nicht als Makel wahrgenommen. Die Endbehandlung des Rohbaus bestimmt das abschliessende Erscheinungsbild. Die letzte Mörtelschicht lässt sich nach einem Tag Trocknungszeit sehr gut modellieren oder nachglätten. Soll die Oberfläche glatter werden, kann man sie mit einem Edelstahl Küchenpad oder mit grobem Schleifpapier bearbeiten. Sollen felsähnliche Riefen oder Flächen herausgearbeitet werden eignen  sich die verschiedensten Werkzeuge. Hier muss man etwas experimentieren, bis man das oder die Werkzeuge seiner Wahl gefunden hat.
Wichtig: durch das Glätten mit einem Quast oder Schwammbrett wird Kalk ausgewaschen. Das bleibt weitgehend unsichtbar hat aber möglicherweise Konsequenzen für die nachfolgende Colorierung und Versiegelung. Der Kalk kann wie eine puderige Trennschicht wirken und die Ursache für Abplatzungen bilden. Deshalb sollte man das Becken mit einem mild absäuern und abspülen, bevor mit dem Dekor begonnen wird.
© Glenk Teichbautechnik e.K
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