Einen Kunstfelsen selber bauen

Große Felsen und Findlinge sind ein Blickfang in jedem Garten. Allerdings ist ein echter Stein oder Felsen wegen der hohen Transportkosten recht teuer. Im Garten lässt sich das Schwergewicht nur mit einem Radlader oder Bagger versetzen. Es gibt eine Alternative: den Kunstfelsen.
Es ist relativ einfach, einen künstlichen Felsen oder Stein mit Hilfe vpn Mörtel und einer Stützkonstruktion selber zu bauen. Wird dieser Kunststein einige Zeit der Witterung ausgesetzt , kann man ihn kaum noch von einem echten Findling unterscheiden. Es bleiben die Vorteile, denn der Kunstfelsen ist als Selbstbau deutlich billiger als ein Orginal und zudem erheblich leichter. Je nach Größe kann er kann von 1-2 Personen getragen werden.
Anhand der folgenden Baubeschreibung können sie sehen, wie einfach es ist, einen künstlichen Felsen selbst zu bauen. Zur Anwendung kommen ausschliesslich handelsübliche Werkstoffe.




Styroporreste in einer PE/PP Folie oder einem Müllsack einpacken.
Die Bruchstücke zurecht rücken, bis die gewünschte Grundform erreicht ist.
Den Grundkörper mit Kaninchendraht umhüllen. Die Ränder zusammendrücken und nach innen knicken. Es sollten keine spitzen Drahtenden hervorstehen.
Den handelsüblichen Zementmörtel mit dem Mörtelzusatz aus dem Shop modifizieren. Ein Spritzer Spüli dazugeben. Der Mörtel sollte eine Konsistenz erreichen, die sich gut kneten und auftragen lässt.
Die erste Schicht soll nur deinen tragenden Untergrund herstellen. Das Gitter muss in diesem Arbeitsgang noch nicht vollständig ummantelt sein.




Nach dem Aushärten wird die Tragschicht angefeuchtet und weiterer Modelliermörtel aufgetragen. Die Oberfläche mit einem feuchten Pinsel glätten.
Unregelmässige, natürlich wirkende Felsstrukturen kann man mit einem zerknüllten Plastiksack oder einer Alufolie herstellen. Leicht mit dem Pinsel nachglätten.
Nach einem Tag ist der Mörtel halbfest und kann mit einem Spachtel, Löffel, Messer bearbeitet werden. Damit lassen sich die typischen Riefen , Rillen und Kanten erzeugen.
Dier herausgearbeitete Felsstruktur mit einem groben Schleifpapier nachglätten um Überstände zu lösen.




Den Kunstfelsen dick mit Topcoat einpinseln. Die weisse Verfärbung verschwindet mit dem Trocknen.
Feinsand auf das nasse Topcoat mit einem Sieb oder von Hand aufstreuen.
Den künstlichen Felsen trocknen lassen. Nach dem Aushärten der Deckschicht den überschüssigen Sand abbürsten.
Abtönfarbe zu einer wässrigen Lösung verdünnen. Verschiedenene Farben verlaufend aufstreichen. Dunkle Tönungen in die Vertiefungen tupfen. Mit Schleifpapier schlichten.

Dieses Bild zeigt eine Nahaufnahme der Kunstfels-Oberfläche. Es wurde feiner Granitsand der Körnung 0,4-0,7 aufgestreut. Schon kurz nach der Fertigstellung ist der hohe Realitätsgrad erkennbar. Unter Einfluss der Witterung wird sich die natürliche Wirkung weiter verbessern.
Variation der Bauweise

Diese Bauweise verwendet eine andere Technik bei der Erstellung des Stützkörpers. Aus Styropordämmplatten werden die Konturen der unterschiedlichen Höhenlinien ausgeschnitten und aufeinander geschichtet. Montageschaum verklebt die Schichten und füllt die Übergänge. Auf diese Art lässt sich die gewünschte Form präzieser planen und umsetzten als bei der vorangegangenen Variante.
- Stützkörper aus Styropordämmplatten und Bauschaum
- Ausmodellierter Kunstfelsen mit Mörteloberfläche
- Eingefärbte Endversion des Kunstfelsens


Am einfachsten lässt sich die Mörteloberfläche mit einer Palette aus passenden Vollton Abtönfarben collorieren. Die Farben werden naß in naß ineinander gestrichen. Abschliessend muss das Ergebnis besandet werden, um natürlich zu wirken. Wird die Farbe mit einer Spritzpistole aufgetragen, kann auf eine Besandung verzichtet werden, da die Farbübergänge sehr weich ausfallen.



Dunkle Farbtöne als Schatten in die Vertiefungen streichen. Helle Farbtöne auf die Erhebungen. Grün und Hellgrau für Moos und Pilzflechten.
Das Besanden funktioniert am besten mit Feinsand in einer möglichst geringen Körnung. Normaler Spielsand ist bereits zu grob und bettet sich nicht ausreichend in das Topcoat ein.
Das Zusammenspiel aus farbigem Untergrund und feiner Besandung wird zu einer sehr realistischen Steinoberfläche. Das Topcoat versiegelt den Mörtel unsichtbar.